Die Anthologie "Alluran" (E-Book) enthält 6 meiner Science-fiction Kurzgeschichten. Gemeinsames Thema ist der Umgang mit dem Fremdartigen. Entsprechend gibt es viele Außerirdische. Die Geschichten sind spannend oder witzig.
Hier finden Sie die Inhalte und Anfänge der einzelnen Geschichten. Und hier können Sie "Alluran" kaufen.
Alluran
Inhalt: Mona, eine erfahrene Raumfahrerin, wird zum Planeten Alluran geschickt, um dort nach dem seltenen, wertvollen Mineral MIlith zu suchen. Ein Fund würde sie reich machen. Mona wurde sorgfältig auf die Mission vorbereitet, körperlich und geistig. Sie hat sich darauf gefreut. Doch auf Alluran angekommen, ist alles anders, nämlich ganz schrecklich. Aber ist es auch gefährlich?
Anfang: "Sie erwachte aus dem Albtraum, nur um festzustellen, dass dieser Albtraum Wirklichkeit war. Der Mond hing rot und schwer über ihrem Kopf, füllte gut dreiviertel des Fensters. Gierig schien er, als wolle er sie in ihrer Kleinheit und Zerbrechlichkeit zerdrücken und ihren zu Brei gestampften Körper in sich aufsaugen.
Mühsam erhob sie sich von ihrem Bett, ließ sich einen Becher voll Wasser einlaufen und löste eine Tablette darin auf, um die Säure zu neutralisieren. Doch schon nach dem ersten Schluck musste sie ihren Widerwillen bekämpfen. Obwohl sie wusste, dass die Säure in dem Wasser ihr nun nicht mehr schadete, sondern darin ganz im Gegensatz zum irdischen Wasser eine Fülle weiterer Nährstoffe enthalten waren, schauderte sie zurück. Dieses Wasser war eigentümlich zähflüssig, machte die Zungenspitze pelzig und rann nur schwerfällig die Kehle hinab."
Sternenvolk
Inhalt: Die geheimnisvollen Kaldeni sind das beste Pilotenvolk des Universums. Eines Tages wird das Raumschiff, in dem Marla reist, zerstört, und durch Zufall gerät sie mit einem Kaldeni in eine Rettungskapsel. Können sie überleben? Und wird Marla etwas über die Wesen der Neutren erfahren?
Anfang: „Es war das erste Mal, dass ich mit ihnen flog – den Kaldeni. Ich bemühte mich, sie nicht anzustarren, aber das gelang mir nicht immer. Allerdings ließen sie sich durch nichts stören, nicht einmal mein Starren. Es war nicht zu erkennen, ob sie mich überhaupt wahrnahmen.
Die Kaldeni standen mitten auf der Brücke und betrachteten konzentriert durch den Panoramabildschirm den Weltraum. Kaum einmal huschten ihre langen Finger über die Instrumente. Ich sog ihren Anblick in mich auf, versuchte hinter ihr Geheimnis zu kommen. Doch ihre übergroßen, dünnen Gestalten in den langen, purpurfarbenen Roben ließen den Blick eher an sich abprallen als etwas preiszugeben. Schaudernd betrachtete ich ihre kreideweiße Haut, die kahlen Schädel und die brauen- und wimpernlosen Augen. Ansonsten waren die Augen aufgebaut wie bei Menschen, mit einer Iris und Pupillen, aber ihre Farbe war blass wie der Mond. Sie gaben nichts preis. Die Gesichtszüge der Kaldeni waren flach, ausdruckslos nach innen gekehrt.“
Die Mondanbeter
Inhalt: Die Ethnologen Daniel und Stefanie sind auf der Suche nach Moiranern, einer außerirdischen Schwarmintelligenz. Als sie sie finden, wird Daniel kurzzeitig einer von ihnen – mit schlimmen Folgen.
Anfang: „Ich rannte über die Savanne von Moirus. Hinter mir hörte ich meine Kollegin Stefanie keuchen. Obwohl der Sauerstoffgehalt der Luft auf Moirus höher und die Gravitation niedriger war als auf der Erde, strengte der lange Lauf durch das hüfthohe Gras selbst durchtrainierte Menschen an.
Wir waren Ethnologen auf der Suche nach Moiranern. Wir wollten Kontakt herstellen und sie von unserem Plan überzeugen, auf diesem Planeten einen Raumhafen zu errichten, der als Stützpunkt für die weitere Erforschung des Weltraums dienen sollte.
Unser Vorhaben war vielleicht nicht ungefährlich, denn einer unserer Kollegen war so unvorsichtig gewesen, sich den Moiranern allein zu nähern. Er war erst Tage später gefunden worden, wie er völlig entkräftet, orientierungslos und halb wahnsinnig durch die Savanne irrte. Leider konnte er unsere Fragen nicht beantworten, denn er litt seitdem an einer schweren Depression. Er vegetierte nur noch teilnahmslos und zusammengekrümmt auf seinem Bett dahin.“
Die Außenseiterin
Inhalt: Die junge Mara ist eine Maldau, eine von ihrem Volk, den Bakiri, ausgestoßene Telepathin und Telekinetin. Diese Eigenschaften werden nur bei den Deledon geschätzt, den benachbarten Aristokraten. Doch diese drohen auszusterben, weil sie generationenlang Inzucht betrieben. Nun werden einige Maldau-Frauen, darunter auch Mara, mit Deledon-Männern zwangsverheiratet. Wird es gelingen, eine neue Gesellschaft aufzubauen?
Anfang: „Früher hätte man so jemanden wie mich sofort getötet. Denn ich trug den Fluch in mir. Ich war ein Maldau. Mich hatte es sogar besonders schlimm getroffen. Ich konnte beides: sowohl die Gedanken anderer lesen, als auch Gegenstände bewegen, ohne meine Hände zu Hilfe zu nehmen.
Heutzutage brachte man uns nicht mehr um. Wir wurden vor die Grenzen der Stadt verbannt. Wir mussten in der Nähe der Sümpfe leben, wo die Luft übel war und der Boden schlecht. Es war uns verboten, Kinder zu bekommen. Bei Todesstrafe verboten, soweit hatten sich die alten Sitten noch erhalten.
So lebten wir vor uns hin. Ohne Hoffnung. Den Buckel krumm gearbeitet. Trotzdem hungrig, denn der karge Boden gab kaum etwas her. Den giftigen Dämpfen ausgesetzt. Die meisten von uns starben früh. Doch obwohl wir keine Kinder haben durften, fehlte es uns nicht an Nachwuchs. Immer wieder wurden in der Stadt der Bakiri Maldau geboren und zu uns abgeschoben.“
Zwei Spaziergänger
Inhalt: Die fromme ältere Dame Adele und der Außerirdische Hrdlacek haben einen sehr anders gearteten Eindruck vom Frühling auf der Erde. Beide bewegen sich aufeinander zu. Wer überlebt den Crash?
Anfang: „Nach der Kirche machte Adele einen Spaziergang. Sie lenkte ihre Schritte zur Bungalowsiedlung am Hang, hinter der das kleine Wäldchen begann. Wir herrlich ruhig es hier war. Nur die Vögel zwitscherten dem Frühling entgegen.
Die letzten Tage waren warm gewesen und die Pflanzenwelt war quasi explodiert.
So wollte Adele nun die Gärten bewundern. Doch zunächst hob sie ihren Blick zum Himmel, wobei die helle, bereits kräftige Sonne die Haut ihres Gesichts umschmeichelte. Ein leises, laues Lüftchen wehte und Adeles Herz jubelte dem Frühling zu. Sie hatte schon ihren pinkfarbenen Sommermantel angezogen und öffnete ihn nun der Wärme. Langsam ging sie an den Gartenzäunen entlang und labte ihre Augen an dem prallen Grün des Rasens. Lila Krokusse und gelbe Schlüsselblumen gaben einen herrlichen Kontrast dazu. Ostersträucher waren bereits voll erblüht. Auf einem Beet wiegten sich rote Tulpen. An den Bäumen wagten sich die ersten zarten Blüten in Weiß und Rosa hervor.
Die Farbenpracht hob Adeles Herz.“
Frösche und Menschen
Inhalt: Ein junger Mann wird beim Mähen einer Wiese von einem UFO überrascht, aus dem froschähnliche Aliens steigen. Das UFO verschwindet so schnell wieder, wie es gekommen war. Von einer Ohnmacht erwacht, läuft der Mann ins Dorf in eine Kneipe. Die Reaktion der dort Anwesenden auf seine Nachricht verwundert ihn.
Anfang: „Ich mähte gerade die Bergwiese meines Onkels, da hörte ich hinter mir ein merkwürdiges Geräusch. Wie ein ‚Plopp‘ klang es. Ich drehte mich um. Auf der Wiese stand ein UFO. Kaum hatte ich mich von dem ersten Schreck erholt, da stiegen aus dem Ding sechs merkwürdige Gestalten. Sie sahen aus wie Frösche, liefen aber auf zwei Beinen, wobei sie etwas schwankten. Sie bildeten einen Kreis, legten sich die Arme um die Schultern, beugten ihren Rumpf nach vorne und riefen etwas, das wie „Humpf“ klang. Es erinnerte mich an die Beschwörungen einer Sportmannschaft vor dem entscheidenden Spiel.
Einer von ihnen kam auf mich zu. Er stellte sich mir gegenüber, dann nieste er einmal kräftig in die Hand, die er mir daraufhin entgegen streckte. Ich dachte an außerirdische Viren und schlug lieber nicht ein. Der Frosch forderte mich mit Gesten dazu auf, ebenfalls in meine Hand zu niesen. Dabei entblößte er ein Gebiss, das an ein mittelgroßes Raubtier erinnerte. Ob das als Ermunterung oder als Drohung gemeint war, konnte ich nicht entscheiden. Jedenfalls musste ich gerade nicht niesen. Ich rupfte also einen Grashalm ab und steckte ihn mir zur Unterstützung in die Nase. Leider blieb der erhoffte Effekt aus.“